Patriots are everywhere

Gibt es einen schweizerischeren Treffpunkt in unserer Region als die Landi? Glaube kaum. Auch war dort schon ein Bauernbrunch im Gange als wir uns heute morgen zur Patriotenausfahrt trafen. 36 1/2 Teilnehmer auf 30 Harleys ist schon eine beeindruckende Truppe. Es freute mich, dass wir einen neuen Anwärter und fünf Gäste begrüssen durften. Damit alles unfallfrei von statten ging, bekamen diese von Cheese eine Einzellektion in Konvoifahren. Pünktlich um 09.45 starteten wir Richtung Romont. Und stellten schon bald fest, dass man nicht allen Baustellensignalen Glauben schenken darf. Scho chli doof!

Eine andere Route war schnell gefunden und so konnten wir den Aufstieg zum Chasseral doch noch rechtzeitig in Angriff nehmen. Wusstet ihr, dass Sonntagsfahrer auch an Feiertagen unterwegs sind? Oben angekommen ( der Schleicher war endlich abgebogen ) bot sich uns ein fulminanter Blick übers Seeland. Nach einem feinen Kafi und einem Mandelgipfel sattelten wir wieder auf. Nun führte uns die Route auf der Nordflanke hinunter nach Saint Imier. Von hier aus ist es ein Katzensprung zur Little Ranch in La Ferrière, wo uns Dieter und Sylvie bereits erwarteten. Gemäss der Nachricht auf meinem Handy befand ich mich schon in Frankreich. Bin ich jetzt Ausländer? Am schweizerischen Nationalfeiertag? Natürlich nicht. Das Gerät hat sich einfach ins nächstgelegene Netz eingewählt. Was bedeutet eigentlich Patriotismus? Es gibt Leute, die führen die Gründung der Eidgenossenschaft 1291 in Feld. Dies feiern wir ja auch am 1. August. Aber das waren ja nur Uri, Schwyz und Unterwalden. Der Bundesstaat wurde aber erst 1848 gegründet. Solothurn stiess erst 1481 zur Eidgenossenschaft. Waren wir also vorher Ausländer? Wahrscheinlich schon. Einerseits gibt es den Nationalstolz, bei dem die Errungenschaften des eigenen  Landes hochgelobt werden. Eine davon war die Gründung des roten Kreuzes und damit der Beginn unserer humanitären Tradition. Eine Verpflichtung die wir eingegangen sind und uns gut zur Zier steht. Andererseits können wir ja nichts dafür, dass wir hier geboren wurden, haben also auch nichts dazu beigetragen Schweizer zu sein. Ist also jemand der seine Heimat verlässt und sich hier einbürgern lässt, also gewählt hat hier zu leben, ein besserer Schweizer? Liebe geht durch den Magen und Essen bildet. Wir erweitern unsern Horizont auch durch das was wir auf den Tellern dieser Welt entdecken. Kartoffeln, aus denen unsere Rösti gemacht wird, kamen einst als schöne Blumen auf dem Seeweg aus Südamerika. War also das Burezmorge heute in der Landi schweizerisch? Natürlich! Es ist doch jedem selbst überlassen, was er für Patriotismus hält. Wichtig ist, dass dabei niemand Schaden nimmt.

Toleranz, Wertschätzung und Freundschaft ist wichtiger, als die Zugehörigkeit zu einer Nation. Dieser Geist lebt in der Harley Owners Group. Weltumspannend teilt man das gleiche Hobby und die Herkunft ist egal. Ich bin stolz ein Teil davon zu sein und euch so kennengelernt zu haben. So können wir auch weiterhin gemeinsam schöne Ausfahrten machen wie heute. Doch ich bin abgeschweift. Nach einem reichhaltigen Essen, machten wir uns also auf den Heimweg. Über La Chaux – de – Fonds, wo übrigens Louis Chevrolet herkam, über die Vue des Alpes hinunter nach Neuchâtel. In Thielle gings Richtung Erlach und so umfuhren wir die Regenfront auf der anderen Seeseite. Am Endpunkt unserer Tour, in Brügg, mussten wir uns schnell verabschieden um noch trocken heim zu kommen. Es war wiederum ein einzigartiger Tag zusammen mit dem Aare – Chapter und ich freue mich auf den nächsten Anlass, den monatlichen Höck am Samstag. Danke, dass ihr dabei wart. In diesem Sinne ride safe & hafe Fun. By Haddock

Alle Bilder anschauen:
https://photos.app.goo.gl/453Dxu6UxwHMvxwf6

Kommentar verfassen